War Child: Zentralafrikanische Republik

Seit einer gewaltsamen Machtübernahme im Jahr 2013 befindet sich die Zentralafrikanische Republik in Aufruhr. Der jahrzehntelange Bürgerkrieg hat einen hohen Tribut gefordert: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist heute auf humanitäre Hilfe angewiesen, und 1,3 Millionen Menschen sind auf der Flucht, was eine grosse Anzahl besonders gefährdeter Kinder und Jugendlicher zur Folge hat. Das Projekt von «War Child» in Ndélé und den umliegenden Distrikten bietet lebensrettende Dienste für die am stärksten von Konflikten betroffenen Kinder und ihre Familien, um ihr Wohlergehen, ihren Zugang zu Schutz und Bildung zu verbessern.

Ein schützendes Umfeld für gefährdete Kinder

Das Erleben von Gewalt und Konflikten hat tiefgreifende Auswirkungen auf das psychische Wohl der Kinder in der Zentralafrikanischen Republik. Mit unserer Unterstützung konnte das Projekt «War Child» sechs Räume eröffnen, in denen über 2000 Kinder Freizeitaktivitäten nachgehen können. Diese Räume schaffen ein schützendes Umfeld für konfliktbetroffene Kinder, in denen sie spielen und lernen können. So soll ihre Widerstandsfähigkeit gestärkt werden, damit sie die Auswirkungen des Krieges besser bewältigen können.

Zudem hat «War Child» sechs Jugendclubs eröffnet, in denen 120 junge Menschen betreut werden. Diese Räume tragen zur Gewaltprävention bei und fördern die soziale Interaktion und den Dialog zwischen den Gemeinschaften. Die Besucherinnen und Besucher berichten, dass sich ihre Belastbarkeit, ihre Lebenskompetenzen und ihre sozialen Fähigkeiten durch die Aktivitäten deutlich verbessert haben und dass sie Vertrauen stärken und bessere Beziehungen zu anderen aufbauen können:

«Mein Leben hat sich verändert, ich bin nicht mehr aggressiv gegenüber meinen Klassenkameraden, meinen Schwestern und Brüdern. Ich kultiviere jeden Tag meinen inneren Frieden und den Frieden mit anderen. Ich bin froh, dass ich zu diesem Club gehöre und von meinen Mitschülern geliebt werde.»
Teilnehmerin der Jugendgruppe

Kinderschutz- und Wiedereingliederungshilfe

Für die am stärksten gefährdeten Kinder, darunter solche, die offiziell mit bewaffneten Gruppen in Verbindung gebracht werden, und Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt, bietet «War Child» direkte Schutz- und Wiedereingliederungshilfe, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten ist. Darüber hinaus arbeitet das Team daran, unbegleitete und von ihren Familien getrennte Kinder zu identifizieren, zu dokumentieren und zu betreuen, bis sie wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden können.

Zusammenarbeit mit Gemeinden

Um die Wiedereingliederung und langfristige Aufnahme von gewaltbetroffenen Kindern zu erleichtern, arbeitet «War Child» mit lokalen Gemeindegruppen zusammen, die sich für die Sicherheit von Kindern einsetzen. Diese Gruppen unterstützen Gemeindemitglieder dabei, gefährdete Kinder zu identifizieren und sie an Organisationen zu verweisen, die ihnen helfen können. Das Projekt veranstaltet auch Sensibilisierungsseminare für Gemeindevorsteher und Behörden und hilft dabei, die Mechanismen zur Überwachung und Meldung schwerwiegender Verletzungen der Kinderrechte zu verbessern.

Projektunterstützung

Die Stanley Thomas Johnson Stiftung hat die Arbeit von «War Child» in der Zentralafrikanischen Republik von 2017 bis 2022 mit rund GBP 100'000.-- unterstützt. Ergänzt wurde diese Zusammenarbeit durch den Betrag von GBP 30'000.-- zur Deckung eines Teils der zusätzlichen Kosten aufgrund der Covid-19-Pandemie. Aktuell unterstützen wir das Projekt «Empowering children and young people as promoters of peace and reconciliation in the Central African Republic» mit GBP 258'367.-- für den Zeitraum von April 2023 bis März 2026.